Klassische Homöopathie

Aus Sicht der klassischen Homöopathie stellt der Mensch eine körperliche, seelische und geistige Einheit dar.

Alle Symptome und Krankheiten die ein Mensch hervorbringt, werden somit nicht isoliert voneinander betrachtet. So entsteht Krankheit v.a. durch das Zusammenwirken unterschiedlichster innerer Kräfte welche durch bestimmte Umstände aus dem Gleichgewicht geraten sind und gleichzeitig mangelt es dem Organismus an Kraft, um die innere Ordnung selbst wieder herzustellen.

Um diese Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, ist zunächst eine ausführliche Erstanamnese von ca. 1,5 – 2 Stunden nötig. In diesem Gespräch berichtet der Patient von seinen körperlichen Beschwerden, seinen Lebensumständen, Gemütszuständen und Gewohnheiten.

Die Therapie beginnt anschließend damit, das für den Menschen und seine Situation im Moment ähnlichste Arzneimittel zu finden.

 

Bei den rein homöopathischen Arzneimitteln handelt es sich immer um eine einzige Substanz (z.B. eine Substanz aus dem Mineral-, Pflanzen- oder Tierreich oder auch andere „reine“ Stoffe). Die Herstellung dieser Arzneien geschieht nach homöopathischen Gesichtspunkten. Die Ursubstanz, z.B. eine pflanzliche Tinktur wird in unterschiedlichsten Stufen verrieben, verdünnt und verschüttelt. Durch diese Form der Arzneimittelherstellung tritt das „geistige Wesen“ der Arznei aus der Materie, in die es gebunden war, heraus. Diese „geistartige Kraft“ können wir uns wie einen „gesunden Bauplan“ oder eine „Bedienungsanleitung“ vorstellen.

Wenn der Patient nun eine „gesunde Bedienungsanleitung“ erhält, die seinem Beschwerdebild sehr ähnlich ist, beginnt der Organismus nach Einnahme der Arznei, diesen Plan der Arznei zu „lesen“ und erinnert sich nun, in welchen Schritten er vorgehen muss um sich Stück für Stück zu heilen.

Ist der „geistige Bauplan“ einer Arznei den Symptomen des Patienten zu unähnlich und fremd, wird der Mensch die arzneiliche Information nicht in heilendem Sinne umsetzten können. Deshalb ist es so wichtig die dem Patienten ähnlichste Arznei zu wählen.

In vielen Fällen, v.a. bei chronischen Krankheiten, reicht jedoch das Wissen um das persönliche Beschwerdebild des Patienten nicht aus. Hier befindet sich der Ursprung  oftmals bereits in der Generation der Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern.

Um heilende Impulse setzen zu können, ist eine Familienanamnese einschließlich schicksalshafter Ereignisse in diesen Generationen sehr wichtig um dann gezielt miasmatisch homöopathisch zu arbeiten. (mehr dazu unter miasmatische Homöopathie)